„Mut geht weiter!“ – Helen Hain spricht am BusinessBrillanzTag

Helen Hain ist Unternehmerin, Vertriebsexpertin und Speaker aus Leidenschaft. Vor dreißig Jahren hätte sie sich diese Entwicklung nicht träumen lassen! Ein Schicksalsschlag katapultierte sie ins Unternehmertum, als ihr Ehemann plötzlich verstarb. Im Alter von nur 24 Jahren und als junge Mutter musste sie das Unternehmen, das Golfplätze baute und aufgrund der Vorfinanzierung der großen Grundstücke tief verschuldet war, über Nacht weiterführen. Eine Bürgschaftsklausel, die man so leicht für den engagierten und karriereorientierten Ehegatten übernimmt, verdonnerte sie zum nie vorstellbar gewesenen Wahnsinn.


Plötzlich Unternehmerin


Schon in unserem Buch beleuchten wir, in welchen Lebenssituationen Frauen gründen oder zur Unternehmerin werden. Bis heute wird diese Entscheidung von Frauen zu einem geringen Prozentsatz „ganz freiwillig“ gefällt. Häufig stehen dahinter traditionelle Werte wie bei der Übernahme eines Familienunternehmens, die moralische Verpflichtung, im Betrieb eines Familienangehörigen mitzuhelfen oder ein Schicksalsschlag.


Helen Hain hat damals aus Liebe zu ihrer anderthalbjährigen Tochter entschieden, das Unternehmen, das sie nur oberflächlich kannte, weiterzuführen, die bestehenden Projekte zu Ende zu bringen, um so die Chance zu erhalten, die Firmenschulden in Millionenhöhe zurückzuzahlen. Mit viel Courage konnte sie die Firma ihres verstorbenen Mannes nach acht Jahren verkaufen und war damit schuldenfrei. Doch die Erfahrungen aus diesen acht Jahren haben sie viel mehr gelehrt als ein solcher Zeitraum erahnen lässt.


„Leadership erfordert Mut“, resümiert sie heute, wo sie auf ihre dreißig Jahre zurückliegende Geschichte blickt. Dabei ging es völlig anders weiter, als es ihr vorschwebte. Zunächst trat Helen Hain eine Position in Festanstellung in einer Vertriebs- und Telemarketingagentur an und war glücklich und zufrieden. Doch wenige Monate später stand das Unternehmen vor der Insolvenz. Gerade glaubte sie, ihr Leben im Griff zu haben, stand sie schon vor dem nächsten Problem. 


Groß denken


Jenseits rationaler Argumente entschied sie, die Firma aus der Insolvenz zu übernehmen. „Wenn ich es einmal geschafft hatte, warum nicht ein zweites Mal, dachte ich." Tatsächlich fand sie schnell Investoren, denn mittlerweile war sie gut vernetzt. Ein Punkt, den wir für die Business-Entwicklung allen Frauen empfehlen! Nach vier Jahren im Hamsterrad merkte sie allerdings, dass ihre Partner nicht mit ihr an einem Strang zogen, sondern das Unternehmen in eine andere Richtung führen wollten als sie. Auch diesen Kampf focht sie aus und es gelang ihr, die 80% der Firmenanteile der Investoren zu übernehmen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagt sie: „Aus heutiger Sicht führten meine Wut und Frustration bei mir zu so etwas wie Think big.“


Erst die Vorstellungskraft, dann das Wissen


Unternehmertum ist weit mehr als die Gründung einer Firma. Während viele Frauen eine gesunde Vorstellungskraft mitbringen, hapert es manchmal an der Realisierung. Gedacht ist noch nicht getan. Hier müssen mehrere Kompetenzen zusammenkommen. „In der Regel braucht man zunächst Kapital. Wer die benötigte Summe nicht aufbringt, braucht eine Finanzierung des Vorhabens“, weiß Helen Hain aus eigener Erfahrung. „Während sich einige jahrelang mit Theorien, Studien, Businessplänen befassen, fehlt es ihnen am Ende an Mut, den Schritt auch zu gehen, die Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen.“


Der Schlüssel zum Erfolg


Nicht nur Beharrlichkeit und Ausdauer sind wichtig, denn Unternehmertum ist ein Langstreckenlauf. Neben der Überzeugung für das eigene Produkt oder die Dienstleistung liegt der Schlüssel in der Gewinnung und Begeisterung von Menschen. Vertrieb! Dabei ist es sekundär, ob Kunden, Banken, Mitarbeitende oder Geschäftspartner gesucht werden. Eine der mutigen Fragen lautet: Wo bin ich gezwungen zu investieren, um das Wachstum voranzutreiben?


„In ungeraden Lebensläufen lese ich Mut“, bekräftigt sie. Helen Hain hat den Mut bewiesen, Menschen mit Kenntnissen und Qualifikationen einzustellen, über die sie selbst nicht verfügte. Sie hat sich erlaubt, am Wissen ihrer Mitarbeitenden zu wachsen – und ihr Unternehmen gleich mit. Ihre klare Erkenntnis in der Rekrutierung: Frauen mit Kindern arbeiten häufig sehr effizient und sind stressresistent. Das zeigt einmal mehr, wie viele Fähigkeiten Frauen oft schon mitbringen, ohne dass sie sich dafür eine Banderole umhängen...

Am 8. Juli 2022 kommt Helen Hain persönlich als Speaker zum BusinessBrillanzTag und teilt ihren Impulsvortrag „Mut als Motor“ mit uns

„Es fällt mir immer noch nicht leicht, aber ich trage die Verantwortung für das Unternehmen, viele Mitarbeiter und deren Familien. Darauf lege ich meinen Fokus. Obwohl ich zum Zeitpunkt einer Entscheidung meistens nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, ob sie sich als richtig erweisen wird, treffe ich sie. Das ist unternehmerisches Risiko. Aber wer nichts wagt, verpasst vielleicht die Chance seines Lebens.“

Heute leitet Helen Hain ihre B2B Vertriebs- und Kommunikationsagentur MarketDialog mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt am Main. Zu ihren Kunden gehören innovative Startups, führende mittelständische Unternehmen und internationale Konzerne, vorwiegend aus den Branchen Automotive, Finance, Industrie, IT und NGOs, die sie mit einem Team von sechzig Mitarbeitern, berät und im operativen Business begleitet.


Sie bereut nicht, die Risiken in ihrer Vita eingegangen zu sein, denn nur so konnte sie MarketDialog zu dem zu machen, was sie heute ist: Eine profitable Agentur mit den Werten Mut, Vertrauen, Wertschätzung und einer Business2Human Philosophie, nach welcher der Mensch im Vordergrund steht, egal ob Mitarbeiter, Kunde oder die Kunden unserer Kunden.