Göttingen – Gründerstadt in Südniedersachsen

Gründerstadt Göttingen


In Südniedersachsen tummelt sich Innovation!


Mit Freude konnte ich in der aktuellen Ausgabe von "Niedersächsische Wirtschaft - Das regionale Wirtschaftsmagazin der IHK-Hannover" (Ausgabe 5_2021) folgendes lesen: "Niedersachsen: Erstmals Startup-Monitor vorgestellt". In dem Artikel wurde just dieser Startup-Monitor vorgestellt und gleich vorab: Niedersachsen muss sich im bundesweiten Vergleich nicht verstecken! 


Das sind positive Nachrichten in Sachen Startup, Gründungen und Innovation für unser Bundesland. 


Gleichfalls braucht sich die Region und Stadt Göttingen nicht verstecken! Was die Zahl der jährlichen Startup-Neugründungen angeht steht Göttingen an zweiter Stelle nach der Landeshauptstadt Hannover und damit weit vor Osnabrück, Braunschweig, Lüneburg oder Oldenburg. Das sind doch absolut positive Nachrichten für die Region Südniedersachsen!


Gründerstadt: Wer gründet wann? 


Deutlicher Unterschied zwischen Frauen und Männern


Laut Deutschem Startup-Monitor sind Gründerinnen und Gründer im Durchschnitt 36,1 Jahre alt. Das heißt, im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung (= allgemeine Erwerbsbevölkerung) sind die Gründer:innen im Durchschnitt 7,5 Jahr jünger. Wer gründen möchte, tut das eher in jungen Jahren! Schaut man genau hin, so zeigt sich, dass 3/4 der Gründer:innen zwischen 25 und 44 Jahren alt sind.


Geschlecht - wer gründet?


Sind es Frauen oder Männer, die den Weg in eine Gründung und damit in eine Selbstständigkeit wagen? Während im Bereich der allgemeinen Existenzgründungen schon viel geschafft ist - hier liegt der Gründerinnen-Anteil bei erfreulichen 36%, ist im Startup Bereich ein deutlich niedriger Anteil von nur knapp 16% zu verzeichnen. So ist die Zahl der Startup-Gründerinnen zwar leicht angestiegen, aber immer noch deutlich unter 20%.


Dr. Gesa Miczaika, die Co-Gründerin von Auxxo und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Startup-Verbands legt hier den Mangel an weiblichen Vorbildern zu Grunde. Frauen müssten wissen, dass die Vereinbarkeit zwischen Familie und Gründung möglich sei. Zudem müsste der Anteil von Frauen in den Investmentbereich erhöht werden. Gleichzeitig fordert sie, dass schon im Bildungssektor angesetzt werden müsste, um mehr junge Frauen fürs Gründen zu begeistern.


BusinessWomen Empowerment


Vorbilder schaffen - Vorbild sein - sich für Unternehmerinnen und Gründerinnen engagieren


Genau hier setzt die BusinessWomen Empowerment an. Mit unserer digitalen Plattform wollen wir Unternehmerinnen stärker in der Öffentlichkeit zeigen. Unternehmerinnen, die Gründerinnen und gründungswilligen Frauen zum Vorbild werden können. Gleichzeitig unterstützen wir Gründerinnen und Unternehmerinnen mit BusinessImpulsen, die genau die Fragen klären, die Frau von der Gründung, vom Unternehmerinnen-Dasein abhält. Die Frage wie Frau Familie und Business in Einklang bringen kann, die Frage, wie Frau in Führung gehen kann. Diese Impulse stellen Frauen aus dem Netzwerk vor. Dank unserer Sponsoren, können wir diese inspirierende Veranstaltung kostenfrei anbieten.

FrauundWirtschaft_Sponsorin der BusinessImpulse

Die Koordinierungsstelle Frauen&Wirtschaft der Stadt und des Landkreises Göttingen ist Sponsorin der BusinessImpulse. BusinessWomen Empowerment lädt jeden Monat zu 1 1/2 Stunden BusinessImpuls und Austausch von und für Unternehmerinnen und Gründerinnen ein. 


Gründer:innen


Warum es so wichtig ist weibliche Vorbilder zu haben?


Frauen lernen anders - und besser von Frauen…


Studien belegen, dass Frauen innerhalb von Frauengruppen anders lernen, anders hinterfragen und mehr Wissensgewinn für sich verzeichnen können als dies in einer geschlechterübergreifenden Lernkombination der Fall ist. Diese interessanten Ergebnisse entstammen einer Untersuchung zum Thema „Female Entrepreneuership - Die Rolle von Vorbildern.“ von Dr. Laura Rosendahl Huber und Laura Bechthold (beide Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München)


Mit unserem Netzwerk, der BusinessWomen Empowerment schaffen wir mehr Unternehmerinnen-Role Models und gleichzeitig den Businessaustausch von Frau zu Frau. 


Die Forscherinnen Rosendahl Huber und Bechthold beschreiben vier Faktoren, die Frauen davon abhalten ein Unternehmen zu gründen. Woran liegt das? Warum sind nur so wenige Frauen bereit, ein Unternehmen zu gründen und zu führen?


Dies sind:

Einstellung

Selbstwirksamkeit

subjektive und soziale Normen, 

die dann in Handlungsabsicht und dann tatsächlichem Handeln münden.


Gerade diese soziale Norm wird extrem von den in der Gesellschaft vorherrschenden Bildern bestimmt! Gibt es da "Draußen" keine weiblichen Vorbilder, die das Unternehmerinnentum sichtbar machen, dann ist die soziale Norm, ein Unternehmen als Frau zu gründen negativ belegt, wohingegen die männliche Führung(-skraft) seit Jahrhunderten akzeptiert und zur kulturellen Norm herangewachsen ist.


Der zweite Faktor, der das geplante Handeln beeinflusst, ist die Selbstwirksamkeit. Also die Frage, wie stark mein Vertrauen in meine Fähigkeiten und meinen Umsetzungswille ist. Glaube ich, dass ich die Fähigkeiten und Voraussetzungen besitze, ein Unternehmen zu gründen oder zweifle ich daran? Forschungsergebnisse zeigen, dass genau dieser Faktor der Selbstwirksamkeit den größten Einfluss darauf hat, ob Frau die Handlungsabsicht ihrer Gründungsidee umsetzt.


Genau an dieser Stelle stellt sich die Frage, ob sich Frauen durch Rollenvorbilder stärker in das Unternehmertum hinein entwickeln. Auch diese Fragestellung wurde von Dr. Laura Rosendahl Huber und Laura Bechthold untersucht. Die Studierenden des Fachs Betriebswirtschaft/Wirtschaftspädagogik wurden im Rahmen einer zweijährigen Studie getestet.


Ohne in die Details der Studie gehen zu wollen (Interessierte mögen hier nachlesen!)


Ohne in die Details der Studie gehen zu wollen (Interessierte mögen hier nachlesen!), sind die Ergebnisse frappierend. Während bei der Kombination männlicher Student - männlicher Gründer oder männlicher Student - weibliche Gründerin (MS/WG) die Ergebnisse gleich gut bleiben, zeigt die Studie deutlich, dass weibliche Studierende am meisten profitieren, wenn diese mit Gründerinnen im Austausch stehen


Fazit: Frauen trauten sich in einem männlich dominierten Umfeld weniger zu. Die Zusammenarbeit mit den weiblichen Rolemodels (WG) führte zu einer deutlichen Verbesserung in unternehmerischer Selbstwirksamkeit und positiver Einstellung zum Unternehmertum.


Teams, in denen sich Frauen auf Augenhöhe austauschen, führen nach dieser Studie zu maximalem Lernerfolg. Die Business Women Empowerment tut genau dies. Ob in den Strategie-Teams zwischen Unternehmerinnen und Gründerinnen oder am diesjährigen Girls' Day bzw. im Rahmen eines Gründerinnen-Speeddatings im Starthaus Bremen:


Unternehmerinnen als Vorbild sichtbar machen


und Frauen zur Gründung zu motivieren!