Wie kann eine Stimme klingen?
Leise oder laut, tief oder hoch, forciert oder weich, behaucht oder klar, knarzig oder sauber, lebendig oder monoton. Allein diese Auswahl an Kontrasten zeigt, dass man eine Stimme vielfältig beschreiben kann. Sie lässt sich auch nicht auf ein einziges Merkmal reduzieren, es gibt zahlreiche Kombinationen: von tief, weich und behaucht bis hoch, piepsig und schrill.
Jede Stimme klingt auf ihre Weise anders. Das liegt an der einzigartigen Form Deines Kehlkopfs mit den Stimmlippen sowie Deiner Resonanzräume. Diese Individualität ist etwas Besonderes, denn jede Stimme vermittelt auch die eigene Persönlichkeit und ist damit ein „Markenzeichen“. An der Physiologie selbst können wir nichts ändern. Deshalb darfst Du Deine eigene Stimme auch mögen – Du musst es sogar, wenn Du sie wirkungsvoll einsetzen möchtest. Was Du aber sehr wohl kannst, ist Deine Stimme zu optimieren.
Das Potenzial der Stimme erschließen
„Ich werde in Meetings nicht gehört“ oder „Ich werde immer wieder unterbrochen“ sind oft gehörte „Klagen“ an die eigene Stimme. Auch wenn es viel mit innerer Erlaubnis zu tun hat, hörbarer und damit auch sichtbarer zu werden, gibt es konkretes Handwerkszeug: Sind die Resonanzräume im Rachen- oder Nasenraum nicht aktiv, kann die Stimme nicht frei schwingen und der Klang sich nicht tragfähig ausbreiten. „Verschluckst“ Du die Vokale, weil Du z.B. viel zu schnell sprichst, hat der Klang Deiner Stimme gar keine Chance, sich zu entfalten. Ganz nach dem Credo „Wer viel spricht, muss gut verstanden werden“, hast Du mit Deinem Mundwerkzeug (Kiefer, Lippen und Zunge) eine Menge an Möglichkeiten, besser durchzudringen und gehört zu werden.
„Ich spreche viel zu hoch und wirke damit nicht kompetent“ – ein weit verbreitetes Phänomen unter Frauen. Besonders bei Unsicherheit verstärkt sich dieser Effekt, was souveränes Auftreten erschwert. Doch wie lässt sich das ändern? Zunächst einmal kannst Du über kurze Sätze und Pausen die Stimme zur Ruhe bringen. Zudem hat jede Stimme ihre natürliche Eigenton-Lage. Dies ist ein individueller Ton, bei der die Stimme sich pudelwohl fühlt, völlig entspannt und wohlige Wärme im Klang ausstrahlt. Finden kannst Du Deine Eigentonlage, in dem Du entspannt seufzt oder summst und dabei an etwas Genussvolles denkst. Nimmst Du dabei die Hand ans Brustbein, wird der angenehme Klang auch von Vibrationen begleitet. Natürlich schwanken wir beim Sprechen immer wieder um diesen Ton herum, um lebendig zu sprechen und Abwechslungsreichtum zu erzeugen. Doch das ist unsere Basis – unser Stimm-Zuhause – genau dort, wo unsere Stimme tiefer und kompetenter klingt.
„Mir bleibt oft die Luft weg beim Präsentieren“ – ein weiterer zentraler Glaubenssatz, den Du mit einer tiefen und kontrollierten Atmung abbauen kannst. Und auch das Zwerchfell will trainiert sein: Es lässt sich z.B. in Schwung bringen, wenn Du mehrere Kerzen hintereinander auspustest – dann arbeitet der Bauch nämlich mit – oder innerlich lachst.
Die Stimme als Treiber der Persönlichkeitsentwicklung
Die meisten Menschen sind sich dieser Potenziale allerdings nicht bewusst und richten ihren Fokus stärker auf das, was sie sagen, als darauf, wie sie es sagen. Dabei hat das Wie oft viel größere Bedeutung. Der Weg zu mehr Wirkung beim Sprechen beginnt damit, Dein eigenes Potenzial zu erkennen. Je mehr Du Dir dann Schritt für Schritt zutraust und positive Erfahrungen sammelst, desto eher verschwinden weitere Annahmen wie „Ich habe nichts Wichtiges zu sagen“ oder „Ich habe eine dünne Stimme“. Damit liegen Persönlichkeitsentwicklung und Stimme nah beieinander. Es lohnt sich also, der Stimme mehr Beachtung zu schenken. Nur wer seine Stimme kennt, kann sie souverän einsetzen.
Die Achtsamkeit für die eigene Stimme hat aber nicht nur den Vorteil, selbst kraftvoller und belastbarer zu sprechen. Du kannst auch die Stimmen anderer sensibler wahrnehmen. Denn die Stimme drückt auch Emotionen und Stimmungslagen sowie generelle Haltungen und Einstellungen aus. Jemand, der für sich die Empfindung hat, er müsse immer die Zähne zusammenbeißen und dürfe nie Schwäche zeigen, wird auch nicht mit freier und klarer Stimme sprechen. Das Zähne-Zusammenbeißen drückt sich dann häufig auch in der Stimmgebung aus. Mit ruhiger Stimme kannst Du Emotionen auch besser kontrollieren und empathischer auf Dein Gegenüber eingehen. Die grundlegende Kommunikation kann mit einem geschulten Ohr damit viel feinfühliger verlaufen – und dies nicht nur im Privaten, sondern besonders auch im Führungsalltag, Coaching, Training oder bei der Akquise.
Menschen hörbar zu machen und Ihnen Souveränitätsgefühl zu geben, ist meine große Vision.
Genau dafür habe ich das Konzept der Stimm-Snacks entwickelt, was Stimme und Souveränität miteinander in Verbindung bringt. Im ersten Teil der Reihe geht es darum, Deine Stimme klangvoll zu machen, ihr Power zu geben und zu lernen, wie Du abwechslungsreich sprechen kannst. Im zweiten Teil kommt das souveräne Auftreten ins Spiel: Wie kannst Du Dein neues Stimmbewusstsein genau dafür einsetzen, überzeugend Nein zu sagen, Einwände abzuwehren oder Emotionen zu kontrollieren.
Wenn das Dein Interesse geweckt hat, dann findest Du hier mehr Details: https://adrianeschmidt.de/stimm-snacks/
In 10 Schritten zur souveränen Stimme! Die neue Reihe startet am 9. November 2021. Möchtest Du UNÜBERHÖRBAR sein? Dann komm vorbei!